Mitglied des Monats Juli 2022 - Rainer Janßen
Rainer Janßen leistete 8 Jahre lang aufopferungsvoll Oppositionsarbeit in der Vollversammlung der IHK Berlin und scheute dort auch keine rechtlichen Auseinandersetzungen. Er kandidierte als IHK-Präsident um eine geheime Wahl statt der so oft üblichen einstimmigen Akklamation zu erzwingen. Er kritisierte die Kooptation als unlauteres Vorgehen und hob den Mangel demokratischer Legitimation hervor. Nur wenig später entschied tatsächlich das Bundesverwaltungsgericht, dass vielerorts die Praxis der Kooptation in den IHKn nicht den gesetzlichen Grundlagen entsprach. In Berlin führte dies zum Rücktritt aller Kooptierten und der vollständigen Abschaffung der Kooptation.
Rainer Janßen recherchierte intensiv zu den Verträgen zur Errichtung und Verwaltung des Ludwig-Erhard-Hauses, dem Sitz der IHK Berlin. Dabei entdeckte und dokumentierte er schwerwiegende Fehler in der Vertragsgestaltung und einen hohen Schaden. Als er den dabei entstandenen Schaden der IHK öffentlich mit mindestens 200.000.000 € bezifferte, wurde dies von keiner Seite bestritten. Die Verträge waren in den frühen 90iger Jahren abgeschlossen worden, die Verantwortlichen verstorben oder lange nicht mehr im Amt. Die IHK selbst hat nie Ursache und Schaden publiziert, nie wurde bekannt, dass jemand beschuldigt oder zur Rechenschaft gezogen wurde. Ob es am Ende Rainer Janßens Recherchen waren, die dazu dazu beitrugen, dass dieser schändliche Vertragszustand in den letzten Jahren beendet wurde, werden wir offiziell bestimmt nie erfahren.
Rainer Janßen wird den bffk zum Jahresende verlassen, weil er in den Ruhestand tritt. Der bffk bedankt sich für das jahrelange Engagement!