Bundesverband für freie Kammern e.V. Designierter Hauptgeschäftsführer für die IHK Stuttgart in der Kritik

18.05.2017

Designierter Hauptgeschäftsführer für die IHK Stuttgart in der Kritik

Der erste Anlauf zur Bestellungs des früheren Stuttgarter Regierungspräsidenten Johannes Schmalzl zum neuen Hauptgeschäftsführer der IHK Stuttgart scheiterte noch daran, dass die Vollversammlung wegen eines Protestes der kammerkritischen Kaktus-Initiative beschlussunfähig war. Im Vorfeld eines neuerlichen Versuches, Schmalzl auf den Posten zu setzen, regt sich nun auch inhaltliche Kritik an der Personalie.

Im Kern geht es dabei um zwei Sachverhalte. So soll Schmalzl sich um seine Bestellung zum Generalbundesanwalt im Jahr 2011 mit einer sogenannten "Pöbel-Mail" gebracht haben. Schmalzl hatte nach einem Bericht des SPIEGEL auf Kritik an seiner damaligen Nominierung durch den Generalstaatsanwalt von Brandenburg in einer Mail drastisch reagiert. Dem brandenburger Generalstaatsanwalt warf er vor, diesem fehle "jegliche charakterliche Eignung sogar zur Führung einer Kleinstbehörde". Auch in seiner Amtszeit als Regierungspräsident stellte Schmalzl seine Unfähigkeit zu einem objektiven Konfliktmanagement unter Beweis. So wurde unter seiner Verantwortung für die öffentlichen Erörterung zum Grundwasserschutz bei Stuttgart 21 zunächst ein Versammlungsleiter berufen, gegen den so gut belegten Vorwürfe der Befangenheit laut wurden, dass die Erörterung abgebrochen werden musste.

Die offenkundige Dünnhäutigkeit, der Mangel vernünftigen Umgangsformen auch in Konfliktsituationen macht Schmalzl aus Sicht etlicher Vollversammlungsmitglieder für den Posten als Hauptgeschäftsführer der IHK Stuttgart ungeeignet. Dass dies keine exklusive Sicht der Kammerkritiker ist, unterstreicht auch eine Kommentar der Südwestpresse.

Link zum offenen Brief an den Kandidaten Schmalzl