Bundesverband für freie Kammern e.V. Kritiker erhöhen Druck auf IHK Stuttgart

06.12.2016

Kritiker erhöhen Druck auf IHK Stuttgart

Das Ende der Amtszeit des umstrittenen Präsidenten Fichtner hätte sich die IHK sicherlich –besonders in der Vorweihnachtszeit – anders vorgestellt. Nachdem nun weitere 4 Mitglieder der Kaktus-Initiative Klage gegen den aktuellen Beitragsbescheid vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart eingereicht haben, geraten die Verantwortlichen in der Stuttgarter IHK-Zentrale weiter unter Druck. Stellvertretend für die klagenden Unternehmer erklärt Clemens Morlock, Unternehmer aus Ditzingen: “Es ist ein Unding, welche Unsummen die Verantwortlichen der IHK Region Stuttgart auf dem Rücken der Zwangsmitglieder in den letzten Jahren erwirtschaftet haben. Hier muss endlich einmal höchstrichtlich der Verschwendung in den Kammern Einhalt geboten werden und die Mitglieder deutlich entlastet werden.“ Hintergrund der Klage ist, dass die IHK ihre Beiträge mit der Begründung einer Rücklagenbildung für eine negative Entwicklung der Wirtschaftssituation im Raum Stuttgart begründet. Demgegenüber steht die Tatsache, dass die üppig angehäuften Mittel trotz Finanzkrise und anderen Problemen in der letzten Dekade kein einziges Mal angegriffen werden mussten. Die Mitglieder der Kaktus-Initiative haben nun genug von dieser Art des Haushaltens auf Kosten der Unternehmen der Region und wollen mit ihren Klagen den aktuellen Beitragsbescheid kippen. Mit diesem Unterfangen sind die Stuttgarter Kammer-Reformer nicht allein, sind doch mittlerweile bundesweit mehr als 300 Klagen gegen unangemessene Beitragsbescheide anhängig. “Der Druck auf das System IHK erhöht sich”, fasst Jürgen Klaffke, Unternehmensberater aus Stuttgart und ebenfalls Mitglied der Kaktus-Initiative den Widerstand der Unternehmen zusammen. „Wir gehen davon aus, dass wir bereits im kommenden Jahr ein deutliches Signal gegen das jetzige System der Zwangsmitgliedschaft erhalten.”
 Neben den Klagen gegen den Beitragsbescheid, laufen derzeit Klagen gegen die IHK zu den Themen Kooptation und die wiederholte Kompetenzüberschreitung des Hauptgeschäftsführers Andreas Richter.