13.03.2015
Freiburg: Bringt IHK-Expansion Zwangsmitglieder in Existenznot?
Beispiele, wo IHKn ihren zahlenden Mitgliedern im Bereich der Gewerbeausübung massive Konkurrenz machen, gibt es zahlreich. Im Bereich von Bildung und Beratung sind IHKn als ganz normale Anbieter ebenso am Markt unterwegs wie im Bereich von IT-Angeboten. Ja selbst einen Hotel-Betrieb gibt es, der von einer IHK betrieben wird.
Die Betreiber zweier Nachtlokale in Freiburg müssen nun möglicherweise den Expansions-Gelüsten der IHK Südlicher Oberrhein weichen. Die nämlich hat ein Auge auf ein Grundstück in Freiburg geworfen, auf dem gleich zwei Nachtlokale betrieben werden. Ganz offensichtlich ist der IHK bewusst, dass die Verdrängung zweier Zwangsmitglieder nicht besonders populär wäre. So behauptet die IHK-Führung nach einem Bericht von Fudder.de, einem lokalen Nachrichtenportal, in einer Email an die Vollversammlungsmitglieder, die beiden Nachtlokale würden ohnehin schließen wollen. Die IHK würde diese also keinesfalls verdrängen.
Indes wird dies von den Betreibern energisch zurück gewiesen. Eine solche Behauptung sein „an den Haaren herbeigezogen“. Qua Gesetz sind die IHKn zur Förderung der Wirtschaft verpflichtet. Wie sich so etwas ganz praktisch umsetzen lässt, darüber scheint man in der IHK Südlicher Oberrhein ganz eigene Vorstellungen zu haben. Warum, so darf man sich fragen, beruft man sich in der IHK auf eine Erklärung, die die Gastronomen gegenüber der Stadt abgegeben haben sollen? Eine IHK, die sich ihrer Verantwortung gegenüber den eigenen Mitgliedern bewusst ist, hätte doch einfach mal direkt bei den Mitgliedern anfragen können. Denn genau das sind diese Gastronomen - Zwangsmitglieder eben dieser IHK, die gut gefüttert mit den Zwangsbeiträgen auch dieser beiden Unternehmen nun die Expansion plant.