11.04.2015
Transparenz auch in den Handwerkskammern nicht aufzuhalten
Ja, es hat zu lange gedauert. Ja, an der einen oder anderen Stelle gibt es Verbesserungspotential. Dennoch gilt im Hinblick auf das jetzt frei geschaltete Transparenzportal der niedersächsischen Handwerkskammern, dass dies gerade im Bereich der Handwerkskammern einen erheblichen Fortschritt markiert. Erst recht ist dies festzustellen, wenn man die teilweise immer noch traurige Realität in Sachen Transparenz im Handwerk kennt. So verweisen die Handwerkskammern in Niedersachsen hinsichtlich weiterer Informationen über das Handwerk auf „das Transparenzportal des ZDH". Die Suche dort sorgt aber für eine harte Landung auf dem Boden der Tatsachen. Bei Eingabe des Suchbegriffs „transparenzportal„ vermeldet der ZDH nüchtern: „KEINE Ergebnisse gefunden“.
Die Handwerkskammer in Ostmecklenburg-Vorpommern verschleppt beispielsweise seit August 2014 die Beantwortung von Anfragen des bffk hinsichtlich ihrer Rücklagen. Der letzte Kammerbericht des bffk hatte bei der Zusammenfassung der wirtschaftlichen Daten der Handwerkskammern (Seiten 10/11) zwar deutlich weniger als noch im Jahr zuvor ein „k.A.“ (keine Angabe) zu vermerken. Aber gerade im Verhältnis zu den IHKn bewegte sich die Transparenz der Handwerkskammern hier noch auf einem peinlichen Niveau.Mit der Veröffentlichung in Niedersachsen haben die Handwerkskammern jetzt also tatsächlich einen Schritt nach vorn gemacht. Dagegen bleibt nun das Informationsangebot der Handwerkskammern in NRW, die hier schon im vergangenen Jahr eine solche Initiative gestartet haben, qualitativ zurück. Aber die Handwerkskammern können ja durchaus voneinander lernen. Vielleicht findet sich dann auch jemand, der dem Dachverband ZDH auf die Sprünge hilft.